Alle zwei Jahre startet die EU-OSHA, die europäische Agentur für die Sicherheit am Arbeitsplatz, eine groß angelegte Kampagne in einem zentralen Feld der Sicherheit am Arbeitsplatz. Die seit kurzem laufende aktuelle Kampagne widmet sich dem Thema Stress am Arbeitsplatz. Dazu wurde eine Vielzahl an Materialien bereitgestellt.
Nach repräsentativen Erhebungen sind mittlerweile über 50% aller krankheitsbedingten Arbeitsausfälle direkt oder indirekt auf Stress zurückzuführen. Krankheitsbilder wie das in der Öffentlichkeit viel diskutierte Burn-out-Syndrom oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die durch Stress mitverursacht werden, bilden hierbei nur die Spitze des Eisbergs. Insgesamt beläuft sich der Schaden, der jährlich europaweit durch psychosoziale Risiken wie Stress verursacht wird, auf 240 Milliarden Euro.
Die Ursachen für solchen arbeitsbedingten Stress sind vielfältig. Typischerweise entsteht chronischer Stress, wenn etwa die Arbeitsbelastung zu groß wird, Verantwortlichkeiten unklar sind oder durch Mobbing. Gemeinsam ist allen Ursachen, dass sie mit Situationen zusammenhängen, die Arbeitnehmer nur schwerlich alleine meistern können. Bedenklich ist daher auch der Umstand, dass vier von zehn Arbeitnehmern in Europa ihrem Arbeitgeber einen schlechten Umgang mit der Stress-Problematik attestieren.
Daher drängt sich die Frage nach einem betrieblichen Stressmanagement auf. Um Unternehmen dabei zu unterstützen, ein betriebliches Stressmanagement zu entwickeln, initiierte die EU-OSHA die aktuelle Kampagne. Wie bei allen Großkampagnen der EU-OSHA gehört zu der über zwei Jahre laufenden Kampagne eine ganze Reihe von Veranstaltungen und Materialien. Neben einer Vielzahl von Workshops und Seminaren und einer Preisverleihung für herausragende Beispiele sind daher vor allem die Publikationen und Instrumente für die Praxis, die die EU-OSHA bereitstellt, für den betrieblichen Alltag interessant. Für den deutschsprachigen Raum hat die EU-OSHA die Kampagnen-Informationen auf dem Portal “gesunde Arbeitsplätze” zusammengestellt.
» Portal gesunde Arbeitsplätze
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